handwerksleistungen - Dachdeckung
Folgende Differenzierungen finden Sie auf dieser Seite:

- Ziegel
- Dachsteine
- Schiefer
- Faserzement-kleinformatig
- Wellplatten
- Holzschindeln
- Bitumenschindeln
- Reet und Stroh
- Dachentwässerung
- Metall
    nicht selbsttragend
    selbsttragend
 
Ziegel
Unter Dachziegeln versteht man aus Ton gebrannte Erzeugnisse, welche in vielen Form- und Farbvariationen angeboten werden. Klassische Ziegeldeckungen sind die Biberschwanzdeckungen Süddeutschlands, die Hohlpfannendeckungen Mittel- und Norddeutschlands und die hierzulande eher seltene Mönch-Nonnen-Deckung (ein Mönch deckt zwei Nonnen), welche jedem Mittelmeer-Reisenden wohlvertraut ist.
 
Dachsteine
Dachsteine sind in Form, Farbe und Anwendung den Dachziegeln ähnlich, jedoch werden sie aus Beton hergestellt. Durch moderne Beschichtungsverfahren können Dachsteine in sehr vielen Farben hergestellt werden. Der vielleicht bekannteste Dachstein ist die sog. "Frankfurter Pfanne".
 
Schiefer
Schiefer - oft auch Naturschiefer genannt - ist ein metamorphes Sedimentgestein (= umgewandeltes Ablagerungsgestein), welches sich vor mehreren hundert Millionen Jahren aus feinen Tonmineral-Ablagerungen unter großem Druck gebildet hat. Die besondere Eigenschaft ist die Ausrichtung des Gesteinsgefüges in einer Ebene, wodurch sich das Material leicht spalten läßt. Schiefer ist meist blaugrau bis dunkelgrau, aus dem europäischen Ausland werden aber auch diskret farbige Schiefer importiert. Schieferdeckungen erhalten durch ihre natürlich strukturierte Oberfläche und die besondere, handwerkliche Verarbeitung eine unverwechselbare Ausstrahlung, welche oft nachgeahmt, aber nie erreicht wurde.
 
Faserzement-kleinformatig
Faserzement-Dachplatten und Faserzement-Fassadenplatten (bisweilen "Kunstschiefer" genannt) sind künstliche Erzeugnisse aus Zement, Wasser und Kunstfasern (früher Asbest), welche in vielen Farben beschichtet werden. Die Deckarten erinnern oft an "echte" Schieferdächer. Seit Anfang der 90er Jahre sind alle Faserzementplatten asbestfrei.
 
Wellplatten
Faserzement-Wellplatten sind großformatige, gewellte Deckelemente aus Faserzement. Haupteinsatzgebiet waren immer Wirtschaftsgebäude, in den vergangenen Jahren besinnt sich die Architektur hin und wieder eines besseren - die unverwechselbare Wellenoptik wird architektonisch bewußt eingesetzt. Siehe auch Faserzement-kleinformatig.
 
Holzschindeln
Holzschindeln sind Deckelemente aus europäischem (Eiche, Lärche) oder überseeischem Holz (Rotzeder u.a.). Zweckmäßig ist der Einsatz von Hölzern mit hoher, natürlicher Witterungsresistenz (z.B. die vorgenannten) - dadurch entfällt der ohnehin umstrittene chemische Holzschutz. Schindeln sind in gesägter und in gespaltener Ausführung erhältlich, außerdem in etlichen Formaten, von den langen Legschindeln der Alpenhütten bis zu den winzigen Fassaden-Zierschindeln des Schwarzwaldes und der Schweiz.
 
Bitumenschindeln
Bitumenschindeln bestehen aus Bitumendeckschichten auf einer armierenden Trägereinlage (z.B. Glasvlies) mit oberseitiger Bestreuung aus mineralischem Granulat. Es sind unterschiedliche Farben und Formen erhältlich, im Regelfalle werden allerdings nach wie vor Rechteckschundeln eingesetzt. Das Deckmaterial ist bei Heimwerkern wegen seiner leichten Verarbeitbarkeit beliebt - dennoch verlangt die fachgerechte Verlegung einiges an Sachverstand. Während man hierzulande die Bitumenschindeln als Dachdeckung im Wohnungsbau eher suchen muß, stellen sie in den Vereinigten Staaten das Standarddach dar.
 
Reet und Stroh
Im hohen Norden und in Freilichtmuseen sieht man sie noch - die mollig warmen Strohdächer, die eher frisiert denn gedeckt anmuten. Für eine regensichere Dachdeckung werden etliche Lagen Stroh benötigt, deshalb sind die Dächer so dick. Das Stroh muß handgedroschen sein, maschinengedroschene Halme sind gebrochen und deshalb ungeeignet.
 
Metall, nicht selbsttragend
Unter diesen Metalldeckungen werden in Klempnertechnik hergestellte Falz- und Leistendächer verstanden, welche überwiegend aus Titanzink (graue Patina) und Kupferblech (zunächst braune, später grüne Patina) hergestellt werden. Nicht selbsttragend bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Dachdeckung eine vollflächige Deckunterlage (z.B. Holzschalung) benötigt. Auch die Blei-Hohlwulstdeckung (z.B. auf dem Kölner Dom) gehört zu diesen Deckungen.
 
Metall, selbsttragend
Diese Dachdeckungen werden aus Profilblechen hergestellt und erfordern keine geschlossene Unterlage, stattdessen genügt eine Lattung oder auch Pfetten. Die meist langen Profilbleche werden überwiegend im Industriebau eingesetzt, seltener im Wohnungsbau. Pulver- und Bandbeschichtungsverfahren erlauben die Herstellung in allen erdenklichen Farben.
 
Dachentwässerung
Die Dachentwässerung von Dachdeckungen besteht meist aus vorgehängten, halbrunden oder kastenförmigen Dachrinnen und Regenrohren, welche das Wasser zur Abwasserleitung führen. Varianten zur vorgehängten Rinne sind innenliegende Rinnen, aufliegende Rinnen oder Simsrinnen. Als Werkstoffe werden überwiegend Nichteisenmetalle (Titanzink und Kupfer) eingesetzt, seltener Kunststoff (PVC).
 

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