fachartikel - Solarzentrum Konstanz

Allgemeines


Kooperation und Kommunikation

Die Technik ist in mancher Beziehung weiter als der Mensch. Dies zeigt sich immer dann, wenn mehrere Menschen versuchen, Ihre Vorstellungen unter einen Hut zu bringen: technisch kein Problem, menschlich wird es da schon spannender. Wenn dieses Spannungsfeld der unterschiedlichen Standpunkte allerdings positiv genutzt wird - das gelang in diesem Falle -, dann kommt dabei die optimale Lösung heraus.


Die Ursprünge

Es fing damit an, daß Herr Löffler mir einen Prospekt von einer dachintegrierten Photovoltaikanlage in die Hand drückte und meinte, daß sei doch was für die GA.Die Idee stieß in den Fachbereichen Elektro, Sanitär und Dach auf großes Interesse, und gleich zu Beginn sah man sich mit der Frage konfrontiert: Wohin mit der Anlage?8 m² Modulfläche plus umgebende Dachsteine - das stellt man nicht mal eben auf eine Festerbank. Schnell war klar: Das Dach muß auf's Dach - nur auf welches? Glücklicherweise ist das Gebäude A der Akademie zur Aufstockung vorgesehen und verfügt somit über eine ausreichend tragfähige Dachdecke. Platz ist genug da oben - sah man und kam auf die Idee, nicht nur die dachintegrierte PV-Anlage der Fa. BRAAS aufzustellen. Stattdessen könnte man doch das Steildachmodell gleich etwas größer machen und noch ein paar andere Anlagen draufsetzen.Das Steildach wurde etwas größer: ca. 60 m² Dachfläche bei einer Firstlänge von gut 14 m.

Der Dachstuhl auf dem Flachdach


Bauliche Situation

Die Stahlbetondecke des Gebäudes A ist für den Fall einer Aufstockung auf eine Belastung durch Schulbetrieb (350 kg/m²) ausgelegt - die Lastannahme aus der terrassenähnliche Nutzung des Flachdaches beträgt 350 kg/m². Glück gehabt!Bevor das Steildach aufgestellt werden konnte, mußte zunächst eine nutzbare Fläche geschaffen werden.Die Flachdachabdichtung (Alter ca. 15 Jahre) ist dank der Grobkiesschüttung in gutem Zustand und war deshalb zu erhalten. Nach dem Entfernen des Kieses wurde die Abdichtung durch eine 0,4 mm starke PE-Folie geschützt und darauf ein Betonwerksteinplattenbelag von 5 cm Stärke im Feinkiesbett aufgebracht. Mehr als 180m² "totes" Dach wurden so zur Dachterrasse. Als Absturzsicherung wurde auf der Attika ein feuerverzinktes Geländer montiert. Alle Bau- und Montagearbeiten wurden ohne Perforation des Flachdaches durchgeführt.

Ein Dach über dem Kopf über dem Kopf


Steildachmodell

Das Steildachmodell besteht aus 16 einzelnen Pultdachständern (Dreigelenkrahmen), damit ergeben sich 32 Aufstandspunkte. Damit können die Dacheigen-, Schnee- und Windlasten - insgesamt etwa über Abdichtung und Wärmedämmung ohne Beschädigung der Dachhaut indirekt in die Decke eingeleitet werden. Alternativ diskutierte Binderkonstruktionen mit wenigen Aufstandspunkten hätten zu sehr hohen Punktlasten geführt und wurden deshalb verworfen.Das Dach hat eine Neigung von 30°, dies liegt zu einen im für Solaranlagen empfohlenen Neigungsbereich von 30 bis 65°, zum anderen schließt damit die gesamte Anlage neigungsgleich mit der Treppenhausüberdachung ab.Für die Dachdeckung kamen verschiedene Dachsteinmodelle der Firmen BRAAS und ETERNIT zum Einsatz, u.a. die neue "Frankfurter Recyclingpfanne" von Braas und der "Esbjerg" von Eternit, ein Designermodell unter den Dachsteinen.

Blick über die Pholtaik zur Solarthermie


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