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Dachbeschichtungen
von: Hans O. Moritz am 19.03.13

Lieber Leser,
ich wäre dankbar für eine Auskunft/Meinungen/Erfahrungen über Dachbeschichtungen. Bewirken sie tatsächlich eine beträchtliche Verlängerung der Lebensdauer eine Dachs, oder handelt es sich dabei nur um eine "Schönheitsoperation"? Welches Beschichtungsmaterial sollte verwandt werden? Mein Dach ist mit Schindeln aus einer Art Schieferimitation (vielleicht Eternit) eingedeckt.
Ich habe versucht einen neutralen Sachverständigen zu finden, hatte aber keinen Erfolg.
Vielen Dank,
Hansmo

 
Beiträge zum Thema:
* von Tom Ehrlich am 20.03.13:
Hallo Herr Moritz,Ihre Frage ist berechtigt und sicher auch gerade jetzt, wo die Jahreszeit für Dachbeschichtungsarbeiten wieder beginnt für viele Hausbesitzer interessant.

Kurz und knapp, aber wie in fast allen Lebens- und Technikbereichen folgende Antwort: It depends on!

Es kommt sogar auf sehr viele Dinge an.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Exaktheit (die berühmte Goldwaage für verwendete Worte bitte nicht anwenden):

Wie alle Handwerksleistungen entscheidet das KnowHow und die Sorgfalt der Durchführung maßgeblich über den Erfolg bzw. die Qualität.
So wäre es mindestens wünschenswert, dass

a) Vor jeglicher Tätigkeit am Dach eine Kontrolle des Daches stattfindet. Dazu gehört neben dem Entdecken (an)gebrochener Dachsteine auch die Kontrolle der Unterdeckung (und des Firstes, noch mehr...?).

b) Entsprechend sollten dann Dachsteine getauscht werden, Firststeine "optimiert" und das liegt mir besonders am Herzen:
Die Unterdeckung überall wo nötig erneuert/repariert werden (je geringer die Dachneigung umso wichtiger ist das Funktionieren der Unterdeckung). Und zwar bevor die Dachfläche gewaschen (dampfgestrahlt) wird. Das ist sowieso ein Muss und somit praktisch, wenn im Zuge einer Dachbeschichtungsanfrage dieser Mangel auffällt und beseitigt wird. Und ein intaktes Unterdach ist Voraussetzung dafür, dass es beim Waschen/Reinigen der Dachfläche KEINEN Wassereintritt gibt! Dass dies so gehandhabt wird gehört am besten auch in eine Auftragsbeschreibung hinein.
Wie gut dann gereinigt wird, ist sicher der nächste Punkt.
Im Prinzip kann man auch nach einer Dachreinigung (und Beseitigung von Mängeln) gedanklich eine Trennung vornehmen:

A)
Das Dach wird bereits nach der Reinigung wieder sauberer aussehen als zuvor - wobei Dächer eben tatsächlich genau wie Autos oder Gartenmöbel oder Terrassen einfach schmutzig werden - und wir Menschen zumindest Autos, Terrassen und Gartenmöbel auch häufiger reinigen.
Wobei gerade eine Autowäsche aber auch recht schnell und preiwert ist.
Hier mache ich es bereits so, dass ich (hoffentlich ist das auch schlau/sinnvoll so) bei jeder dritten, vierten, oder fünften Wäsche zusätzlich eine "Versiegelung" (da gibt es ja auch von Heißwachs bis Nano schon alles mögliche - wer blickt da tatsächlich durch?) bestelle und auch zusätzlich bezahle. Sicher in der Hoffnung, damit den Lack zu schonen, oder dass der Wagen nicht ganz so schnell wieder in die Waschanlage muss.

Nun hinkt der Vergleich mit dem Autolack natürlich.
Z.B. habe ich keine Moose und Flechten auf dem Autolack (so lange warte ich nicht mit der Wäsche) und die Oberfläche ist auch nicht porös und zunehmend "wasseraufnehmend" und "wasserabfließhemmend", wie es beim Betondachstein nach Jahren auf dem Dach häufig der Fall ist.
Und: Eine Wäsche des Daches ist nun auch wesentlich aufwendiger und somit teurer als beim Auto.

B)
Somit liegt es nahe, den Sauberkeitszustand der Dachfläche nach dem Waschen doch länger erhalten zu wollen.
Die längere Erhaltung des Zustandes "wesentlich saubereres Dach" wäre bereits ein erstes (hinreichendes?) Argument für eine "Versiegelung" (Dachbeschichtung), oder?
(Dass eine Dachfäche nach einer Beschichtung wieder fast wie neu aussehen kann lassen wir hier zunächst einmal weg).

Das Schließen der Poren und die damit einhergehende Glättung und das bessere Wasserabfließverhalten nach einer wie auch immer gearteten ordentlich ausgeführten Dachbeschichtung sollte dafür sorgen, dass eben (Regen)Wasser schneller abfließt und dabei mehr Schmutz abspült und das Dach schneller trocknet. Beides auch Hauptkräfte für die Moosbildung auf (Dach)Flächen: Von Pflanzen herangetragene "Keimzellen", die ausreichend lange auf dem Dach verbleiben (nicht abgespült werden) und dann noch genügend Feuchte vorfinden - selbst dann recht schnell als selbstschützende Feuchtespeicher herausbilden...

Nun ist es so, dass mir mindestens zwei "in ihrer prinzipiellen Basis" unterschiedliche Dachbeschichtungen (theoretisch) bekannt sind:

---------------
a) Dachbeschichtungen mit Dispersionsfarben auf Acrylbasis
---------------

Dazu fällt mir ein:
Dieser Ansatz benötigt (mindestens?) eine Grundierung vor dem eigentlichen Anstrich (der Betondachstein ist ja i.d.R. porös und "saugfähig", wenn er eine Beschichtung benötigt).
Danach ein (oder zwei`) Anstrich(e) (meist wird aufgesprüht?) mit der eigentlichen Farbe/Beschichtung.
Auch hier gibt es sicher Unterschiede in den Materialien/Qualitäten (die kenne ich nicht im Detail).
Diese Materialien kann jeder beziehen und sie werden auch mehr von vielen Dachdeckermeisterbetrieben verwendet, die dann häufig auch gute Arbeit leisten.
Eine RAL-Gürgemeinschaft hatte sich auch vor einigen Jahren gegründet. Soviel ich weiss, mit der Qualitätsforderung: 100% Acrylfarben (reine Acrylfarben).
Die Webseite war soeben leider nicht erreichbar.
Es gibt auch Sonderformen mit besserer Funktionalität, häufig auf Nano-Basis, meist mit (versprochenen) besseren "Abperleffekten" oder "glänzender Oberfläche" oder "irgendwie" gegen Moosbefall.

Ob es inzwischen a
* von Tom Ehrlich am 20.03.13:
Ob es inzwischen auch die "Super-Funktionsbeschichtungen" wie bei Dachziegeln ab Werk gibt, z.B. die photokatylitschen Oberflächen (z.B. weniger NOX) oder mit Lotuseffekt (dem perfekten Abperleffekt - ob die Nanoberflächenstrukturen nach einer Dachbegehung oder Hagelschlägen dauerhaft Bestand haben?), das weiss ich nicht.

Wie bei Farben und Putzen für Fassaden können hier Kunden meist auch Biozid-Zumischungen erhalten, um über diese Gifte das Moos- und Algenwachstum einzudämmen.
M.E. übrigens ein Skandal, dass diese "Giftlösung" selten bei Fassaden kommuniziert wird - oder wussten Sie davon?
Die Gifte werden übrigens munter mit der Zeit ausgewaschen und landen so in unseren Bächen und Flüssen zuvor ggf. direkt auf der Wiese vor dem Haus (wo ja ggf. Kinder spielen). Aber das ist ein anderes Thema.

---------------
b) Dachbeschichtungen auf Naturharzbasis (Flüssigkunststoff ) - auch für Fassaden
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Dass nun ausgerechnet ein "kleiner Handwerker" (klein ist die Firma nicht mehr) etwas entwickelt hat, was selbst Großkonzerne scheinbar immer noch nicht schaffen, das kann schon stutzig machen.
Aber ich für meinen Teil habe schon von einigen Beispielen gehört und gelesen, wo Erfindungen von Kleinen gemacht werden - häufig werden die dann allerdings von den Großen eingekauft oder irgendwann kopiert (oder auch die Markteinführung wegen anderer Interessen verhindert).

Also: Es gibt scheinbar tatsächlich nur einen einzigen Anbieter, der Dachbeschichtungen auf Naturharzbasis (Flüssigkunststoff ) anbietet und (konsequenter Weise?) diese Materialien auch ausschließlich mit seinen eigenen Mitarbeitern verarbeiten lässt.
Da ich kein Chemieprofessor bin, kann ich das nicht alles im Detail beurteilen, aber es scheint als ob die anderen Materialeigenschaften bewirken, dass die Beschichtung in das Material "einzieht" und sich mit dem zu beschichtendem Material verbindet, und sofort auch schon eine gute Oberfläche darstellt. Es entfällt also der Arbeitsgang der Grundierung (was ja einigen Aufwand darstellt).

---------------
Jetzt komme ich endlich zu der Ausgangsfrage, ob eine Beschichtung mehr als "Kosmetik" ist (abgesehen von den Wasserablaufeffekten nach Reinigung und "wie auch immer Versiegelung").

Nach meinem Kenntnistand ist die Problematik, dass auch recht alte Dachsteine tatsächlich reihenweise zerbröseln o.ä. nicht besonders groß (hier wird ja häufiger der mögliche Frostschaden - Wasser dringt ein, gefriert und sprengt den Stein - wie auf unseren maroden Straßen - angeführt).
Relativ klar ist nur, dass die "normale" Grundierung zusammen mit der relativ an der Oberfläche befindlichen Dispersionsfarbe wie in a) vermutlich nur sehr geringe Stabilitätserhöhungen mitsichbringt.
Bei dem sich mit dem Untergund verbindenden und aushärtenden Beschichtungsmaterial wie in b) würde ich schon eher eine Stabilierungserhöhung erwarten - auch dauerhaft.
Ob man damit aber nun den Betondachstein - oder ihr Faserzement-Material tatsächlich viel viel länger vor einem Austausch bewahren kann, und wie lange der Zeitvorteil ausfällt, das ist vermutlich schwer vorherzusagen.
---------------

Dass dieses Unternehmen (mit Material b) noch eine weitere Qualitätsstufe anbietet, scheint ebenfalls einzigartig - und auch die Methode dorthin:
Auf die Anti-Moos-Gift-Problematik bin ich bereits weiter oben kurz eingegangen.
Nocheinmal kurz zurück dazu (Dispersionsfarben).:
Immerhin gibt es nun Ansätze und Lösungen, die Giftstoffe zu "kapseln", dass heisst, sie werden kontrollierter und langsamer ausgewaschen, was den Gifteinsatz verringert.

Das Unternehmen mit den Dachbeschichtungen nach b), hat nun scheinbar einen Ansatz der völlig ohne (oder zumindest nochmals reduzierte Mengen) auswaschbare Antis-Moos-Gifte auskommt:
DIe anti-Moos-Funktion erbringt eine Nano-Beschichtung, die (so viel ich weiss) Zink in Nanostrukturen enthält, die als Katalysator gegen die Moosbildung aktiv werden und dauerhaft bleiben.
(Vergleich: Wenn die typischen Anti-Moos-Gifte ausgewaschen/verbraucht sind, dann kommt auch recht bald das Moos bzw. die Algen, häufig nach 5 Jahren, wenn die VOB-Garantie abgelaufen ist - welch Wunder?).
Nur so kann ich mir erklären, wie das Unternehmen (keine GmbH o.ä. => keine "Insolvenz-dann-wieder-neu-unter-neuem-Namen-aktiv" Haftungstricks möglich) 10 Jahre Garantie gegen Moosbefall geben kann (wenn diese Nano-Beschichtung beauftragt wird - die kostet einen Aufpreis), und auch schon zig Jahre auf dem Markt ist.
Wenn ich mir so manche "grün gefleckte" Fassade anschaue, dann wäre das Material hier auch eine Überlegung wert - von den reduzierten Giften ganz zu schweigen.

Zurück zur Fragestellung:
M.E. kommt man mit 10 Jahren Anti-Moos-Garantie neben der andauern verbesserten Optik auch zu längerer Vermeidung von Algen und Moos und allen Nebeneffekten, die irgendwo sicher auch die Gesamtlebensdauer beeinflussen . => Mehr als Kosmetik? Das muss jeder für sich entscheiden.

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Ausflug: Haftungs-Kette
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Ohne nun zu viel Werbung für das bewusst hier namentlich nicht be
* von Tom Ehrlich am 20.03.13:
---------------Ausflug: Haftungs-Kette---------------Ohne nun zu viel Werbung für das bewusst hier namentlich nicht benannte Unternehmen mit den Flüssigkuststoff-Beschichtungen machen zu wollen.
Ein Aspekt ist mir bei Dacheindeckungen in der Vergangenheit begegnet, der kaum bedacht wird.
Das ist die Verkettung der Gewährleistungen (Garantien) - die haben schon sehr viel Ärger, Gerichtsprozesse und leider auch Insolvenzen von kleinen Handwerksbetrieben gebracht.

Man stelle sich vor, eine Charge (Produktionsdurchlauf) aus der Dachbedeckungshersteller-Fabrik ist nicht ganz 100% in Ordnung.
Oder: Es gibt auch ohne "Fehler" häufiger Farbabweichungen in der Herstellung von Charge zu Charge. Wobei dann möglichst auf einem Dach Material von einer Charge verwendet werden soll, weil die ja dann die selbe "Abweichung" - somit direkt innerhalb der Charge gegeneinander keine Abweichung haben.
Tipp: Kontrollieren Sie als Handerksfirmen aber auch als Bauherr, dass die Dachdeckungsmaterialien von einer Charge kommen.

Auf jeden Fall wird nun das Dach eingedeckt und innerhalb der Gewährleistung stellt der Bauherr und auch der Handwerker fest:
Mit dem Material stimmt es etwas nicht (sei es nur optisch).
Und nun?

Der Handwerker hat keine Schuld (wenn er korrekt gearbeitet hat - wovon wir nun ausgehen).
Er ist aber der einzige (rechtliche) Ansprechpartner für den Kunden.
Der Handwerker hat eigentlich den (Groß)Händler als "Gewährleistungs-Ansprechpartner".

Sie können sich vorstellen, wie "wichtig" dem Händler das Problem ist. Der riskiert weder ein schlechtes Image für das Produkt noch als Handwerker.
Mit Glück gibt er das Problem an den Hersteller wenigstens schnell weiter - sonst macht das der Handwerker natürlich - wohlbemerkt ist der Handwerker diesbezüglich NICHT in einer Rechtsbeziehung mit dem Hersteller, da er ja nich tdirekt beim Hersteller gekauft hat.

Der Hersteller ist sicher/hoffentlich an einer Nichtgefährdung seines Images interessiert, schaut sich alles an, gesteht den Materialfehler dann (hoffentlich) ein (oder das genau nicht - bietet aber trotzdem Materialersatz an).
Neues Material vom Hersteller ist ja schon einmal gut.
Bei einem Fernseher oder Möbelstück wäre das auch ausreichend.

Aber wer bezahlt nun die anfallenden Arbeiten?
...darüber wird (zu Recht?) gestritten. Darauf will ich nun nicht weiter eingehen.

=> Mir fällt dies als "Gewährleistungs-Systemproblematik" ein , die in nur einem Fall wegfällt:
Wenn der Hersteller auch mit eigenen Leuten montieren/handwerken würde.
Das ist für Neudeckungen nicht zu erwarten - man stelle sich entsprechende Kolonnen der Hersteller vor.
Eine Umwälzung der an sich ja positiven KMU-Handerks-Landschaft stünde bevor.
Ich komme jetzt darauf (wollte ich längst einmal hier schreiben), weil bei Unternehmen b) mit den Dachbeschichtungen auf Naturharzbasis (Flüssigkunststoff ) relativ einzigartig die ansonsten "kritische" Haftungskette nur ein Glied hat (stellen das Material selbst her) , und somit klar ist, wer was neu zu machen hat, wenn es Mängel geben sollte.
---------------

Herr Moritz,
könnten Sie uns denn im Forum mitteilen - sofern Sie Informationen von Anbietern bzgl. Ihres Dachdeckungsmaterials erhalten, welcher Anbieter Ihnen was "zusagt/empfiehlt" ?

Tom Ehrlich
* von Tino Verge am 24.03.13:
Hallo,also es gibt pro und kontra einer Beschichtung. Pro ist der Preis. Es ist günstiger als umzudecken.
Aber wenn das Dach beschichtet werden soll ist es sicherlich schon etwas älter. Das heißt nicht mehr auf dem neusten Stand. ( Dämmung, Unterdeckung usw.) Ich kann nur empfehlen je nach Dachgröße ca. 2000€ mehr zu investieren und dann alles Tip Top zu haben.
Bei Dachbeschichtungen werden die Falze (da wo die Dachpfannen übereinander liegen) mit zugespritzt. Das ist für das Dach nicht gut weil es wenn auch nur minimal bei Temperaturschwankungen arbeitet.
Meine Empfehlung: Einen Dachdeckermeisterbetrieb heranziehen ein Angebot machen lassen und dann das Dach umdecken. ( Ist auch besser mit der Gewährleistung)
Grüße
Tino

* von Hans O. Mortz am 10.04.13:
Hallo Herr Ehrlich und Herr Berge,ich möchte mich vorerst ganz herzlich für die ausführlichen Auskünfte bedanken, leider etwas verspätet. Werde innerhalb der nächsten zwei Tage darauf zurück kommen.

Freundliche Grüße,
Hans O. Moritz
* von Hans O. Moritz am 10.04.13:
Hallo Herr Ehrlich und Herr Verge,jetzt komme ich doch noch dazu ausführlicher auf Ihre freundlichen und sehr hilfreichen Ratschläge einzugehen. Mein Dach ist ein sehr großes Walmdach, das mit Zementfaserplatten, einer Art Kunstschiefer, gedeckt ist und jetzt an einigen Stellen weißliche Ausblühungen zeigt, unter denen es anfängt zu bröseln. Vieles was Sie, Herr Ehrlich empfehlen, hat der Dachdecker mir angeboten, d.h. Austausch der beschädigten Schindeln, sorgfältige Reinigung mit moderner Hochdruck- Wasserfräse, Spezialhaftgrundierung, und zweifache Beschichtung mit hochwertiger Premium-Markendachfarbe "Nano Tech" (mit dem Bindemittel Reinacrylat - Es gibt wohl auch das Bindemittel Styrolacrylat, aber der Dachdecker hält das erstere für geeigneter) im Airlessverfahren. Er scheint viel von der Sache zu verstehen und hat mir eine große Liste von Referenzen gegeben. Ich habe drei besucht und nur positive Auskünfte erhalten. Allerdings scheint es in diesen Fällen hauptsächlich um Reinigung und Schönheitsoperationen gegangen zu sein; einen Kunden, der nach zehn Jahren noch mit der Beschichtung zufrieden ist und damit eine Erosion wesentlich hinausgezögert hat, habe ich nicht gefunden. Die Firma hat mich auch nicht auf die Notwendigkeit einer Kontrolle der Unterdeckung hingewiesen. Und eine andere Frage, die Sie, Herr Verge, ansprechen ist, ob die Beschichtung nicht das Dach so stark abdichtet, dass es am "atmen" gehindert wird und sich deshalb Kondens-Feuchtigkeit bilden kann. Es bleibt mir nach alledem der Verdacht, dass ich jetzt 6.000 Euro ausgebe (so das Angebot), nach ein paar Jahren aber doch eine neue Eindeckung brauche, die dann zwischen 40.000 und 50.000 Euro kosten wird (so beim Nachbarn). Ich würde es natürlich vorziehen, diese Ausgabe zehn bis 15 Jahre hinaus zu zögern (so die Zusicherung des Dachdeckers). Und das ist meine eigentliche Frage. Moosbewuchs habe ich nur auf der nördlichen Seite, es ist kein großes Problem. Eine Verschönerung des Dachs ist auch nicht notwendig. Es ist noch schön genug. Es geht mir wirklich nur um eine möglichst lange Verzögerung der kostspieligen Neueindeckung und um die besten Methoden der Beschichtung.
Das von Ihnen, Herr Ehrlich, erwähnte Verfahren der Dachbeschichtungen auf Naturharzbasis (Flüssigkunststoff) und die Firma, die es verwendet, wären sehr interessant für mich. Können Sie mehr darüber herausfinden? Ist die von Ihnen erwähnte "kleine Firma" die Firma DACOWA? Sie hat eine interessante Webseite (www.dacowa.de) und scheint auch die modernsten Verfahren anzubieten. Da Sie das bewusste Unternehmen mit der Flüssigkunststoffbeschichtung nicht öffentlich nennen möchten, können Sie es mir vielleicht am Telefon nennen (089 87788553) oder mir in diesem Forum Ihre Tel. Nummer geben, sodass ich Sie anrufen kann.
Herr Ehrlich, Sie hatten mich nach meinem Anbieter gefragt. Ich glaube schon, dass man den in diesem Forum nennen darf. Es ist die Firma Jan Röseler Dachbeschichtungen, in 85276 Pfaffenhofen. Darüber hinaus habe ich mich, wie gesagt, bei DACOWA informiert.

Da Sie ein echter Fachmann (Sachverständiger?) zu sein scheinen, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen.

Nochmals, vielen Dank Ihnen und Herrn Verge,

Hans O. Moritz
* von stefan ibold am 10.04.13:
Na toll,vermutlich asbesthaltige Platten und die mit einem Hochdruckreiniger "reinigen".
Ist nicht Ihr Ernst, oder?

Und: Alte Deckwerktstoffe, egal welche, werden durch eine nachträgliche Farbgebung qualitativ nicht besser. Dafür kann beim Reinigen schon der ein oder andere Liter Wasser über die Überdeckungen in die Konstruktion eindringen.

M. f. G.

stefan ibold

* von Hans O. Moritz am 19.04.13:
Hallo Herr Ehrlich! Schade, dass Sie nicht auf meine Mitteilung vom 10.4. antworten. Sie scheinen sich wirklich mit dem Thema beschäftigt zu haben.

Hallo Herr Ibold. Wie ich in meinem ersten Beitrag betont habe, handelt es sich um Zement-Faserplatten, die kein Asbest enthalten.
Die Dachbeschichtungsfirmen behaupten, dass ihre Verfahren nicht einfach nur eine "Farbgebung" darstellen, sondern nach Reinigung, Grundierung und zwei Schichten einen echten Schutz gegen weitere Korrosion bieten. Vielen Dank für den Hinweis, dass beim Reinigen Wasser in die Überderckungen und Konstruktion eindringen kann
* von stefan ibold am 03.05.13:
@ Herrn Moritz,haben die Anbieter Ihnen tatsächlich etwas über Korrosion der Faserzemetplatten erzählt??

Achja, wenn man einen "neutralen" Sachverständigen sucht, dann werden SIE den nicht finden. Begründung: wenn man mit einer vorgefassten Meinung an die Sache herangeht, der "neutrale" SV nicht mitzieht/ins selbe Horn bläst, dann isser wohl nicht neutral?!

Und wenn man Schieferitt beschichtet/beschichten will, nee ne?
* von Kunde am 23.05.13:
Also, wenn mit der einzigen Firma, die Sie hier ansprechen Dachtuning gemeint ist, seh ich jetzt nicht mehr durch...
Die werben ja damit überall.
Ich habe mir von denen mal ein Datenblatt senden lassen, von dem Flüssigkunststoff. Auf dem stand groß und deutlich "Co-Polymer-Acrylatbeschichtung ", er wirbt zwar so, hat aber das, was andere auch haben, wie z.B.

http://www.caparol.de/site/lang__de/659/product__594/ug__767/Disboroof408Dachfarbe.aspx

Disboroof 408 Dachfarbe

Elastische Co-Polymer-Acrylatbeschichtung für Betondachsteine und Tonziegel.

hab ich übrigens hier im Forum gefunden.


Wenn ich Co-Polymer-Acrylat bei google eingebe, finde ich nur was von Dispersion...ist doch das, wovon Dachtuning sich so abheben will. Komisch.

Auch das Sicherheitsdatenblatt habe ich mir senden lassen, da steht was von "Wäßrige Dispersionsfarbe aus mineralischen Füllstoffen, Kunstharz, Naturharz,
Wasser und Filmschutzmittel"

Ist das nun Dispersionsfarbe oder nicht und wo ist genau der Unterschied, lieber Herr Ehrlich?

Für mich sieht das so aus, als wenn Sie doch Werbung machen, für die Firma b. die hier ja jeder kennt.

* von Kunde am 23.05.13:
Also, wenn mit der einzigen Firma, die Sie hier ansprechen Dachtuning gemeint ist, seh ich jetzt nicht mehr durch...
Die werben ja damit überall.
Ich habe mir von denen mal ein Datenblatt senden lassen, von dem Flüssigkunststoff. Auf dem stand groß und deutlich "Co-Polymer-Acrylatbeschichtung ", er wirbt zwar so, hat aber das, was andere auch haben, wie z.B.

http://www.caparol.de/site/lang__de/659/product__594/ug__767/Disboroof408Dachfarbe.aspx

Disboroof 408 Dachfarbe

Elastische Co-Polymer-Acrylatbeschichtung für Betondachsteine und Tonziegel.

hab ich übrigens hier im Forum gefunden.


Wenn ich Co-Polymer-Acrylat bei google eingebe, finde ich nur was von Dispersion...ist doch das, wovon Dachtuning sich so abheben will. Komisch.

Auch das Sicherheitsdatenblatt habe ich mir senden lassen, da steht was von "Wäßrige Dispersionsfarbe aus mineralischen Füllstoffen, Kunstharz, Naturharz,
Wasser und Filmschutzmittel"

Ist das nun Dispersionsfarbe oder nicht und wo ist genau der Unterschied, lieber Herr Ehrlich?

Für mich sieht das so aus, als wenn Sie doch Werbung machen, für die Firma b. die hier ja jeder kennt.

* von Hans O. Moritz am 28.06.13:
Hallo Herr Ehrlich und Herr Verge,ich möchte mich noch einmal bei Ihnen melden, da ich auf meine Frage noch keine eindeutige Antwort bekommen habe. Ich sehe keinen Grund, Ihnen, wie es Herr Ibold tut, zu unterstellen, dass Sie Werbung für "die Firma b, die hier ja jeder kennt" betreiben (wie heißt sie denn nun?), und ich verstehe auch nicht warum er mir unterstellt ich gehe mit einer vorgefassten Meinung an die Suche nach einem Sachverständigen heran.
Ich suche aber noch immer nach gut begründeten Auskünften und Erfahrungen mit Beschichtungsmaterialien im Hinblick auf die Verlängerung der Lebensdauer eines Dachs. Da seit Ihrem Beitrag mehr als ein Vierteljahr vergangen ist, haben Sie vielleicht neue Erkenntnisse gesammelt. Ich würde mich sehr freuen weiteres von Ihnen zu lesen.

Freundliche Grüße,
Hans O. Moritz
* von Günter am 29.06.13:
Hallo Herr Moritz!Herr Ehrlich = "Firma b"
* von Fam.Knies am 23.09.17:
Leider habe ich vor unserer Dachbeschichtungs- Aktion keine aktuelleren Bewertungen zum Thema gefunden, fand das schade und habe mir vorge-nommen, dann etwas zu schreiben. Wir haben unser Dach beschichten lassen und sind damit sehr zufrieden. Es war 18 Jahre alt, aus Beton, sehr vermoost, weil unter Kiefern (Wald) und sehr ausgeblichen. Es sieht aus wie neu und wenn es jetzt auch noch annähernd 10 Jahre hält, ist es wirklich zu empfehlen. Preislich eine Alternative zur Neueindeckung (Nanobeschichtung ordentlich gemacht sicherlich kein "Schnäppchen"). Die Terminabsprachen waren etwas schwierig, aber das ist ja sehr Wetterabhängig. Fam. Knies

 
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